Willeke und Thomas Kliesow


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Fest für die Rechte der Kinder in Salikegne

Afrika > Senegal > 2009

Am Samstagmorgen machten wir uns fertig für das große Fest in Salikegne. Bei WV lernten wir eine Schweizerin kennen, die seit 2 Jahren mit ihrem senegalesischen Mann und ihren beiden Töchtern in Kolda lebt. Die Mädchen besuchen dort die Dorfsschule und fühlen sich sehr wohl. Nachdem auch Tacko und ihr Vater zu uns gestoßen waren, fuhren nach Salikegne.

Das Fest fand auf dem Dorfplatz unter einem riesengroßen Mangobaum statt und sollte zur Sensibilisierung der gesamten Gemeinde, insbesondere der Eltern und der "Marabous" (Islamische Priester) aus der Umgebung zur Anerkennung der Rechte der Kinder beitragen.


Viele Menschen waren dort schon versammelt. Von allen Seiten kamen immer mehr Kinder und Erwachsene dazu. Die Mädchen und Frauen mit hübschen Flechtfrisuren oder mit einem zu richtigen Kunstwerken auf die Haare drapierten "Foular" (Kopftuch) trugen schöne, bunte "Pagnes" (Wickelröcke). Die meisten Jungen und Männer trugen die im Senegal traditionellen "Boubous" (lange, bunte, blaue oder weiße Oberteile aus edlen Stoffen über weiten Hosen).



Aus großen Lautsprechern tönte traditionelle Musik. Wir wurden von dem Festkomitee empfangen und zu Stühlen im Schatten eines Zeltdaches gebracht. Tacko saß auffallend still dicht neben Thomas.
Die Dorfbewohner saßen auf langen Bänken, in der ersten Reihe als Ehrengäste die Marabous. Um 12 Uhr wurde das Fest offiziell eröffnet und etwa 40 Mädchen und Jungen marschierten mit hochgehaltenen Plakaten, auf denen die Rechte der Kinder geschrieben waren, ein.

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Die Kinder trugen Gedichte vor und eine Gruppe präsentierte kleine Theater- stücke, die den Zuschauern die vielen Probleme, wie z.B. Aids, die allgemein schlechte Hygiene, die stark heranwachsende Bevölkerung durch unkontrollierte Geburten und im Zusammenhang damit die allgemein schwierige Situation der Mädchen und Frauen näher bringen sollten.


Im Laufe der Veranstaltung erhielten die Marabous als Anerkennung für ihre Anwesenheit jeweils einen Gebetsteppich, Rosenkranz und Plastikgießkanne (für die Körperwäsche vor den Gebeten) geschenkt. Für die Kinder wurde ein Quiz veranstaltet mit anschließender Preisverleihung (u.a. Rucksäcke, Schreibutensilien usw.). Wir wurden vom Veranstalter gebeten, die Preisverleihung durchzuführen, was wir auch gerne taten.

Wichtige Persönlichkeiten aus der Umgebung hielten Reden und drei Männer sorgten mit Trommeln und Trillerpfeifen für gute Stimmung. Zu der Musik wurde ausgelassen gesungen und getanzt.



Auch Tacko macht etwas zaghaft mit!

Willeke musste ein kleines Interview geben, das am nächsten Tag über den Radiosender ausgestrahlt werden sollte.
Um etwa 16 Uhr endete das Fest und die Kinder räumten die Bänke weg und bauten die Zeltdächer ab.

Etwas später holte uns der WV-Fahrer ab und brachte uns zum Büro, wo Willeke Tacko und ihrem Vater den auf DVD gebrannten letzten Trommelauftritt ihrer Trommelgruppe zeigte.
Joseph, der kirchliche Vertreter von WV, zeigte uns noch die traditionellen Rollstühle (Plastikstühle auf vier Fahrradreifen).

Das Abschiednehmen von Tacko ging zum Glück schnell, sodass es keine Tränen gab.
Der Tag heute war sehr spannend gewesen und wir danken WV für die gute Betreuung!
Im Hotel zurück gingen wir schnell ins Bett, denn am nächsten Tag sollten wir fit sein für die bevorstehende lange anstrengende Rückfahrt nach Ziguinchor.


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Impressionen vom Fest

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von dem WV Team.
Wir hatten Glück, denn wir konnten mit dem WV-Jeep zum Hafen in Ziguinchor zurückfahren. Die Fahrt verlief flott und um 13 Uhr kamen wir im Hafen an. Unsere Tickets hatte Fatoumata Deme, die Assistentin vom Leiter von WV in Dakar, schon reserviert. Leider gab es auch für die Rückfahrt nur noch "Chaises Pulman" (Schlafsitze), sodass wir uns schon mal innerlich auf eine lange Nacht einstellten. Unser Gepäck war inzwischen bis auf etwa 60 kg geschrumpft, sodass wir für die Formalitäten im Hafen keine große Zeit brauchten. Während wir auf der Hinfahrt recht komfortable Plätze hatten in einem kleinen Raum mit Reihen von 5 Personen, mussten wir diesmal mit Sitzen im großen Schlafraum vorlieb nehmen, wo es noch weniger Beinbewegungsfreiheit gab. Besonders für Thomas wäre die Nacht endlos geworden, wenn er nicht an Deck gegangen wäre und es sich auf einer Bank "bequem" gemacht hätte. Auf jeden Fall konnte er dort die Beine ausstrecken, hatte frische Luft und konnte die schöne Reggae-Musik aus der Bar an Deck genießen. Irgendwann habe ich seine Abwesenheit bemerkt und bin auf die Suche gegangen. Als ich ihn nicht fand (das Schiff ist groß und es war "dunkle Nacht") habe ich mein kleines Kissen und Decke geholt und mir ein schönes Plätzchen an Deck gesucht. Somit waren wir am nächsten Morgen beide einigermaßen fitt.


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